Rumaenienburgen

 

 
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Schlösser, Sonnenuntergänge und schmerzende Füße
Burgen in Transsilvanien, Maramures und der Bukowina - Tagebuch meiner siebten Rumänienreise im Juli 2008


4. Tag, 15. Juli 2008
 

Um 7.00 Uhr schaute ich aus dem Fenster - Regen! Och nö, das hätte es nicht gebraucht; irgendwie habe ich bei fast jeder Rumänienreise mindestens einmal Regen. Na ja, ließ sich nicht ändern, also erst mal ausgiebig frühstücken. Spiegelei, Tomate, Gurke und Paprika, zudem packte ich Brote für unterwegs und Würstchen für Straßenhunde ein.

An der Bicaz-Schlucht angekommen, parkte ich den Wagen und jetzt hatte ich Schirm & Regenjacke zumindest nicht umsonst mitgeschleppt. Während wir durch die Schlucht wanderten, rasten diverse Autos mit einem für die Wetter- und Straßenverhältnisse viel zu hohem Tempo an uns vorbei. Dass sie uns dabei immer weiter an den Abgrund drängten und uns regelmäßig nass spritzten, machte ihnen offensichtlich gar nichts aus.

Nebel zog an den hohen Felsen entlang, während das Wasser rauschend in die Tiefe brauste. Lediglich die Kamera beim Fotografieren vor dem Dauerregen zu schützen, war zeitweilig etwas mühsam.


Cheile Bicazului (Bicaz-Schlucht)

Weiter ging es über Serpentinen zum Lacul Rosu (der rote See), welcher laut eines Reiseführers aufgrund der darin stehenden Baumstämme auch den Namen "See der Gepfählten" trägt. Albert und ich stiefelten durch Schlamm und nasses Gras zum See hinunter, hielten uns dort aber wegen des weiterhin starken Regens nicht all zu lange auf.
In Gheorgheni (Niklasmarkt) machten wir schließlich ebenfalls noch einen Fotostopp am Burgberg und der einstigen Kirchenburg.


Lacu Rosu (roter See)


Kirchenburg Gheorgheni (Niklasmarkt)

In Lazarea (Grünberg) fuhr ich erst ein paar Straßen zu weit, wendete und parkte in der Sackgasse vor dem Castelul Bethlen. Der Regen hatte inzwischen glücklicherweise aufgehört. Die einstige Burg wurde später vom Fürsten Bethlen zum Schloss umgebaut, noch heute finden sich an den Mauern zahlreiche Verzierungen und Malereien. Im großen Saal sollten zwei Violinisten die Touristen unterhalten. Sie spielten allerdings derart falsch und quietschig, dass mir dabei regelrecht die Ohren wehtaten.


Castelul Bethlen, Lazarea (Grünberg)

In einem der folgenden Orte entdeckte Albert auf der Straßenkarte eine Kirchenruine, so dass wir natürlich auch diese noch ausfindig machen wollten. Im Dorf Tomesti (Sankt Thomas) gab es fast nur unbefestigte Straßen; Häuser, Bäume und Hügel versperrten zudem immer wieder die Sicht. Erst führte uns eine auf dem Berg gelegene Kapelle in die Irre. Und als wir die Ruine endlich fanden, mussten wir uns letztendlich dem aufgeweichten Boden geschlagen geben und den Rest des Weges zu Fuß gehen. Da von der Kirche nur noch eine Turmruine stand, auf der Störche saßen, und ich ständig im Schlamm wegrutschte, resignierte ich schließlich und schlitterte zurück zum Auto, während Albert weiter bis zum Plateau des Hügels ging. Mehr, als ich per Teleobjektiv von unten aufgenommen hatte, gab es dort oben aber auch nicht zu sehen.


Kirchenruine "Turnul Ciunt" ("der verstümmelte Turm") bei Tomesti (Sankt Thomas)

In Ineu legten wir ebenfalls einen Stopp bei der Kirchenburg ein. Aber kaum waren wir oben angekommen, donnerte es und erneut setzte starker Regen ein, so dass wir schnell zurück zum Auto liefen. Ich sah das geplante Programm der folgenden Tage bereits davonschwimmen... Ich fuhr weiter nach Miercurea Ciuc (Szeklerburg) zur Cetatea Mikó, aber auch diese besichtigten wir nur von außen (im Inneren befindet sich ein Museum, in dem nicht fotografiert werden darf, zudem kostete es 15 Lei Eintritt).


Kirchenburg Ineu


Cetatea Mikó, Miercurea-Ciuc (Szeklerburg)

Bei dem Dorf Satu Mare war ebenfalls eine Burgruine (Cetatea Mare) eingezeichnet, der Blick auf den Berg machte jedoch deutlich, dass es sich hierbei offensichtlich um einen so genannten "Burgstall" (= keine oder nur noch sehr geringe Mauerreste) handelt. Aufgrund der Höhe des Berges entschieden wir uns gegen den Aufstieg und begnügten uns mit Fotos vom Burgberg. Albert zog daraufhin kurzerhand ein Schild aus der Wiese und entfernte damit erst mal zwei der etwa vier Tonnen Schlamm, die wir seit der Kirchenruine von Tomesti in den Radläufen mit spazieren fuhren.


rechts: Alberts typische Fotografier-Stellung :-)

Als wir in Odorheiu Secuiesc (Oderhellen) die Ruinen der einstigen Festung fanden, begann es wiederholt zu regnen, diesmal so stark, dass an ein Verlassen des Autos nicht zu denken war. So warteten wir eine Weile, bis der Regen schwächer wurde.
Im Anschluss legten wir noch einen Stopp an der einst befestigten Capela Isus (Jesuskapelle) aus dem 15. Jahrhundert ein.


Cetatea Odorheiu Secuiesc (Oderhellen)


Capela Isus (Jesus-Kapelle), Odorheiu Secuiesc (Oderhellen)

Der weitere, ursprünglich geplante Weg erwies sich als ein unbefestigter Forstweg durch die Berge, so dass wir zurück auf die Hauptstraße fuhren. In Saschiz (Keisd) machten wir nochmals Halt für Fotos von der Kirchenburg und der Ruine der Bauernburg, wenig später erfreute ich noch einen durchnässten Straßenhund mit den Würstchen vom heutigen Frühstücksbuffet.


Cetatea & Kirchenburg Saschiz (Keisd)


Ein nasser Straßenhund freut sich über Würstchen

In Bunesti bogen wir von der Hauptstraße Richtung Viscri (Deutsch Weißkirch) ab. Die ehemals schlechte und mit Schlaglöchern gespickte Straße wurde zu meiner Erleichterung inzwischen am Anfang geteert und im weiteren Verlauf mit Schotter repariert; und nur wenig später war ich endlich wieder in "meinem" Viscri. Sara, eine Freundin und Burghüterin der Kirchenburg, und ich freuten uns sehr über unser Wiedersehen! Nach dem Abendessen erzählten wir noch eine Weile, ich überreichte ihr den Gelierzucker, um den sie mich gebeten hatte (jetzt war mein Koffer auch nicht mehr ganz so schwer), und wir bezogen Quartier im Burghüterhaus vor der Kirchenburg.


Kirchenburg Viscri (Deutsch-Weißkirch), Ansicht von Norden

Kaum angekommen, schnappte ich mir Kamera & Stativ und machte noch ein paar Nachtaufnahmen der Burg, bevor wir uns endlich schlafen legten.


Die Kirchenburg von Deutsch-Weißkirch bei Nacht


Spielereien mit Langzeitbelichtung & Taschenlampe
 

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