Vampirgruft

 

 
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Drei Jahre, in denen ich u.a. Frankreich, Italien, Österreich und Großbritannien besucht habe, lag meine letzte Reise durch Rumänien mittlerweile schon wieder zurück. Und trotz, dass ich bereits 12x in Rumänien war, habe ich dort noch lange nicht alles gesehen, was in diesem faszinierenden Land noch auf meiner "to do - Liste" steht. Grund genug also, mich im Sommer 2019 erneut dorthin zu begeben.

Die Planung der Reise fiel mir zugegebenermaßen nicht ganz einfach, dafür warten in Rumänien schlichtweg noch zu viele Orte, die ich gerne selbst einmal sehen und fotografieren möchte. Und mit jeder Recherche kommen weitere hinzu. Also hieß es erneut, Schwerpunkte zu setzen und eine Auswahl zu treffen, wobei ich mich diesmal nicht auf landschaftliche Schönheiten, sondern in erster Linie auf eine Mischung aus Burgruinen und verlassenen Orten konzentriert habe. Begleitet hat mich auf dieser Tour Susanne, eine Freundin aus alten Burgen-Exkursions-Zeiten.

Entgegen all meiner bisherigen Rumänientrips wählte ich diesmal nicht die Anreise per Flugzeug plus Mietwagen vor Ort, sondern fuhr erstmals selbst. Es war eine reine Kostenentscheidung (da ausgerechnet kurz zuvor eine teurere, aber zwingend notwendige Reparatur dazwischen kam) - wenngleich mit meinem altersschwachen Kleinwagen auch ein Wagnis. Denn für rumänische Schotterpisten war mein Auto nicht wirklich geeignet, sodass es im Laufe dieser zwei Wochen wiederholt auf die Probe gestellt wurde und mehr als an seine Grenzen geriet...


Cetatea = Burg / Festung,   Castelul = Schloss,   Conacul = Herrenhaus / Adelshaus,   Ruinele = Ruine,   Biserica = Kirche,   Biserica fortificata = Kirchenburg / Wehrkirche,   Cula = Wohnturm,   Turnul = Turm,   Pestera = Höhle

 

 

1. Tag
So. 21. Juli 2019

Susanne kam schon am Vortag zu mir, das Auto war vollgepackt, und so konnte es am Morgen endlich losgehen. Um die lange Hinfahrt nach Rumänien (mit Abstechern rund 1500 km) etwas angenehmer zu gestalten, hatte ich diese auf zwei Tage aufgeteilt, mit Zwischenstopp an einer aufgegebenen Kirche in Österreich und Übernachtung im ungarischen Budapest. Definitiv die richtige Entscheidung, denn bereits nach etwa 250 km gerieten wir aufgrund einer Vollsperrung der Autobahn in einen nicht enden wollenden Stau. Dieser kostete uns gut zusätzliche zwei Stunden sowie nochmals eine weitere Stunde für den Umweg, den wir deshalb anschließend fahren mussten. Aber nach knapp 750 km erreichten wir schließlich unser erstes Zwischenziel, eine entweihte Kirche irgendwo in Österreich, die ich während der Reiseplanung im Internet entdeckt hatte.

Erbaut wurde die im Wald gelegene Kirche, vor der ein großer Ginkgobaum wächst, von den Bürgern der Gemeinde nach einer Pestepedemie im 18. Jahrhundert. Nach einem Brand wurde das Gotteshaus geplündert und schließlich aufgegeben.
Glücklicherweise war die Tür nicht verschlossen, sodass wir das Gebäude zum Fotografieren ungehindert betreten konnten. Im Inneren existierten mit Altar, Kanzel, Empore, den Kirchenbänken und mehreren Fresken noch vielerlei interessante Dinge. Da für heute keine weitere Besichtigung angedacht war, ließ ich mir ausreichend Zeit, um alles zu fotografieren, als ich bemerkte, dass jemand durch den Spalt der Eingangstür schaute. So ging ich hin, öffnete die Tür und blickte in die erschrockenen Augen eines "alternativ gekleideten", jungen Mannes, den ich freundlich begrüßte. Nachdem er sah, dass wir lediglich Hobbyfotografen waren, traute er sich hinein und erzählte mir zu meiner Verwunderung schließlich, dass er im Ort leben würde, häufig entlang der Kirche spazieren ginge und sich immer gefragt hätte, wie sie im Inneren wohl aussehen möge. Ich fragte mich in Gedanken im Gegenzug, warum er dann nie auf die Idee kam, einfach mal die unverschlossene Tür zu öffnen, um einen Blick hinein zu werfen...? Aber sei's drum; nach einer Weile verabschiedeten wir uns, machten noch ein paar Außenaufnahmen und fuhren weiter.
 


"Ginkgo church", Österreich


Nach weiteren 350 km kamen wir nachts an unserem Hotel in Budapest an. Zwar hatte ich dort einen Parkplatz reserviert, das Haupttor war jedoch verschlossen und auf mein Klingeln folgte keine Reaktion. Also stellte ich mein Auto auf einem (vermeintlich) öffentlichen Parkplatz an der Straße ab. Dabei beließ ich es auch, weil ich zu müde war, um noch mal umzuparken und die Dame an der Rezeption zu bitten, hierfür das Tor zu öffnen - eine, wie sich später zeigte, eher unkluge Entscheidung; doch dazu später...

Der enge Fahrstuhl in die oberen Stockwerke des ziemlich heruntergekommenen Hotel-Gebäudes war ein wenig "abenteuerlich" und machte keinen sonderlich Vertrauen erweckenden Eindruck, und auch im Zimmer ließ die Sauberkeit nebst diversen Beschädigungen deutlich zu wünschen übrig. Aber nach der weiten Anfahrt waren Susanne und ich viel zu erschöpft, um uns daran zu stören, sodass wir schließlich nur noch ins Bett fielen und recht schnell einschliefen.


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