Rumaenienburgen

 

 
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Schlösser, Sonnenuntergänge und schmerzende Füße
Burgen in Transsilvanien, Maramures und der Bukowina - Tagebuch meiner siebten Rumänienreise im Juli 2008


3. Tag, 14. Juli 2008
 

Als um 7.15 Uhr mein Wecker klingelte, war Albert bereits wach. Ich hingegen hätte gut und gerne noch ein paar Stunden schlafen können. Im Frühstücksraum brachte man uns die Menükarte mit gehobenen Preisen. Als ich anmerkte, dass wir ein Zimmer inkl. Frühstück gebucht und bezahlt hätten, wies man uns darauf hin, dass dies lediglich einen Frühstückspreis von 15 RON (15 neue rumänische Lei, umgerechnet gerade mal etwa 4,20,- Euro) beinhalten würde; den Mehrpreis müssten wir bezahlen. Bei dem Zimmerpreis (fast 80,- Euro pro Person) eine Unverschämtheit, zumal bereits ein belegtes Brot mit einem Getränk deutlich mehr als die 4,20,- Euro kostete. Albert und ich haben nach dem Frühstück jedenfalls nichts zugezahlt, das haben wir echt nicht eingesehen.


Hotel "Castle Dracula" & Landschaft am Borgo-Pass

Bei Tag wirkte der in Bram Stokers Roman als wild und unwegsam beschriebene Borgopass noch sanfter und idyllischer, als ich ihn mir eh schon vorgestellt hatte. Wir schossen noch ein paar Fotos zum Abschluss und begannen unsere lange und kurvenreiche Fahrt über das Muntii Bargaului (Bargaului-Gebirge). Für die folgenden 100 Km benötigten wir aufgrund vieler Serpentinen, schlechter Straßen, unzähliger Baustellen und dichter Staubwolken von vor uns fahrenden LKWs mehr als 2,5 Stunden. Jetzt wusste ich, was der Mietwagenverleiher gemeint hatte, aber die "guten" Straßen Rumäniens waren mir ja bereits aus den vergangenen Jahren bekannt...

In Voronet legten wir einen Stopp am Wehrkloster aus dem Jahr 1488 ein, welches von UNESCO unter Schutz gestellt wurde. Die Innen- und Außenwänden sowie Decken waren mit zahllosen Fresken verziert, welche derzeit von zwei Frauen in Handarbeit restauriert wurden. Auf den Grabkreuzen des angrenzenden Friedhofes fanden sich diverse alte Fotos der Verstorbenen.


Manastirea Voronet


Friedhof am Kloster von Voronet

Auf der Weiterfahrt entdeckten wir durch Zufall noch ein ruinöses Kloster in Ilisesti sowie die Kirchenruine Sf. Simon in Suceava aus dem 16. Jahrhundert, welche gerade restauriert wird.


Manastirea Ilisesti


Biserica Sf. Simon, Suceava

In Suceava folgten wir der Ausschilderung zum Wehrkloster Zlatna, im Norden der Stadt. Da auch dieses historische Gebäude gerade restauriert wird, stand die Kirche im Inneren offen, wenngleich ich das ältere Torhaus ungleich interessanter fand.


Manastirea Zlatna, Suceava

Auch die Festungsruine der Cetatea de Scaun hatten wir im Anschluss Dank Alberts guter Kartenlese-Fähigkeiten schnell gefunden. Eigentlich kostet die Burg Eintritt, dies bemerkten wir allerdings erst bei unserer späteren Abfahrt. Und da kein Wächter uns aufhielt, bekamen wir freien Zutritt. Erbaut wurde der einstige Fürstensitz 1388, in den Jahren 1675 und 1775 wurde er von den Türken gesprengt und von den Habsburgern geschliffen. Die 33 m hohen und 4 m dicken Mauern wurden ab 1944 restauriert und zum Teil wieder aufgebaut.


Cetatea de Scaun, Suceava

Die Mauern waren fast überall frei zugänglich, wenn auch gänzlich ungesichert. Zwar wiesen Schilder darauf hin, dass die Mauern nicht bestiegen werden sollen, aber wenn schon zwei Treppentürme mit Wendeltreppen zur Suche nach einem guten Fotostandpunkt einladen... ;-) Für mich allerdings nicht immer einfach, da ich bei fehlenden Geländern nicht wirklich schwindelfrei bin.
Im Burggraben stachen mir kurz darauf an einer Stelle vier Stechmücken gleichzeitig ins Bein - es war auch gleich ihre Henkersmahlzeit...

Wir fuhren weiter nach Targu Neamt, wo die dortige Burgruine als nächstes auf unserem Programm stand. Schon von weitem war zu sehen, dass die große Ruine mit Gerüsten umgeben war, so dass ich bereits jetzt zweifelte, brauchbare Fotos machen zu können. Es kam jedoch noch schlechter. Aufgrund der Restaurierungsarbeiten war die Burg gänzlich gesperrt - nicht mal der Aufstieg und die Außenbesichtigung wurden uns auf Nachfrage gestattet. Wie frustrierend! Man bot uns an, dass wir zwei Stunden warten, und am Abend evtl. von außen Fotos machen könnten. Da dann jedoch das gesamte weitere Tagesprogramm in Wanken geraten wäre und in unmittelbarer Nähe nichts anderes zur Überbrückung zu besichtigen war, fuhren wir letztendlich unverrichteter Dinge weiter. Und wieder habe ich eine Burg, die ich für die kommenden Jahre noch mal einplanen muss.


Cetatea Neamt, Tg. Neamt

Unterwegs begegnete uns ein trampender Mönch mit Handy am Ohr. Ein witziges Fotomotiv, aber ich hatte dann doch keine Lust, dafür noch mal zu wenden. Die weitere Strecke führte uns durch Wälder, sanfte Hügel und idyllische Landschaften, die mehr als einmal zu einem Fotostopp einluden. Bei einem davon entstand auch das Bild der Kuh mitten auf der Straße.


Die Kuh wollte partout nicht in Alberts Kamera schauen - dafür poste sie für mich mitten auf der Straße ;-)

Am Lacul Izvorul Muntelui ("Bicaz-See") wurde gerade die Brücke restauriert (diesen Sommer erschien mir Rumänien im "Sanierungs-Wahn"; ein gutes Zeichen), so dass wir dort erst mal einige Minuten an einer roten Ampel warten mussten, bevor wir sie passieren konnten. Der Piatra Dracului (Teufelsfelsen) wurde von der Sonne angestrahlt, während sich rechts daneben ein rumänisches Paar mit einem Teppich auf dem Autodach im See sonnte *g*


Piatra Dracului (Teufelsfels)

Nur kurze Zeit später hatten wir die Ruinen des "Palatul Cnejilor" in Ceahlau erreicht. Erbaut wurde die Befestigung in drei Etappen (1639 eine Kirche, ab 1672 erfolgte die Befestigung u.a. mit einer Ringmauer sowie weitere Befestigungen Anfang - Mitte des 19. Jahrhunderts). Zeitweilig war hier zudem ein Kloster untergebracht, in dem laut Volkssagen ein asketischer Mönch adliger Abstammung lebte. Wir hatten die Ruine gerade betreten, als zwei junge Männer die neue Kirche aufschlossen und wir auch dort einen Blick ins Innere werfen konnten. Ebenso waren Teile der Kellergewölbe noch zugänglich.


Palatul Cnejilor, Ceahlau

Nachdem ich meine letzten beiden belegten Brote an einen Straßenhund verfüttert hatte, legten wir einen weiteren Fotostopp am See ein. Es sollte nicht der letzte für heute sein.


Lacul Izvorul Muntelui ("Bicaz-See")

Die kurvenreiche Fahrt um den See zog sich endlos in die Länge und wieder zeigte sich, dass für 50 Km auf rumänischen Straßen eine Fahrtzeit von 1 bis 1,5 Stunden einzuplanen ist. Landschaftlich war es jedoch wunderschön und letztendlich führte das langsame Vorankommen dazu, dass wir einen malerischen Sonnenuntergang am Lacul Izvorul Muntelui erleben konnten.


Sonnenuntergang am Lacul Izvorul Muntelui

In Bicaz, wo mehrere Fledermäuse über den Bäumen flatterten, bogen wir in östlicher Richtung ab und erreichten schließlich am späten Abend unser Hotel, wo nach dem Einkauf weiterer Getränke eine ausgiebige Dusche auf uns wartete.


Blick aus dem Hotel Ceahlau in Piatra Neamt
 

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